Bis Ende 2021 wurde Autismus ausschließlich unterschieden in frühkindlichen Autismus, Asperger-Syndrom und a-typischem Autismus. Seit 2022 ist die Umstellungszeit auf die ICD-11, die spätestens im Jahre 2027 verbindlich gilt.

Noch bis vor einigen Jahren ging man davon aus, dass man Autismus abgrenzen könne in drei verschiedene Subtypen: den frühkindlichen Autismus (alter Name: Kanner-Syndrom, nach Leo Kanner), das Asperger-Syndrom (nach Hans Asperger) und der a-typische Autismus. Dabei galten folgende Diagnostik-Merkmale: Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion Schwierigkeiten in der Kommunikation Stereotypien Während man bei frühkindlichen Autisten zusätzlich eine Sprachstörung feststellte (späte Sprache, Echolalie auch über das Kleinkindalter hinaus oder kein Erlernen der verbalen Sprache) und das Anderssein bereits vor dem dritten Lebensjahr auffallen musste, war der Asperger-Autist in seiner Erscheinung dezenter. Asperger-Autisten galten als mindestens normal intelligent und sprachlich normal bis sehr gut entwickelt. Die drei Diagnostikmerkmale mussten jedoch ebenfalls auftreten. Die Einordnung in a-typische Autisten verlangte, dass eine Sprachstörung vorlag, aber zum Beispiel die Symptome erst später auffielen (nach dem dritten Lebensjahr) oder eines der Diagnostikmerkmale NICHT zutraf. Nach der ICD-11 gilt Autismus als Spektrum. Unterschieden wird zwischen Autisten mit oder ohne Sprachstörungen bzw. danach, ob eine Intelligenzminderung vorliegt oder nicht. Weiterhin kommt das Diagnostikmerkmal „Wahrnehmung“ dazu.

Kennst du einen Autisten, kennst du lediglich EINEN Autisten. Jeder Autist ist unterschiedlich. Gemeinsam haben alle Autisten: Auffälligkeiten in der sozialen Interaktion, in der Kommunikation, Stereotypien und eine andere Wahrnehmung.
Das kann sich zum Beispiel so äußern:
anderes Blickkontaktverhalten aufgrund der Wahrnehmung
Schwierigkeiten, soziale Regeln von nicht autistischen Menschen zu verstehen
anderes Kommunikationsverhalten (zum Beispiel Kommunikation auf der Sachebene)
sich sehr stark für ein Thema beschäftigen und über nichts anderes sprechen wollen
sich wiederholende Bewegungen, die für die meisten Menschen komisch aussehen
die Bedürfnisse und Gefühle anderer Menschen nicht erkennen können
sehr intensive Reaktionen auf Umweltreize
Kleinigkeiten besser sehen können als große Dinge
mit Angst auf Veränderungen reagieren
Sachen immer wieder gleich machen, viele Routinen haben
seltsam
komisch
arrogant
unempathisch
männlich (sondern können genauso gut weiblich sein)
schwierig, sondern „ticken“ lediglich anders
egoistisch
Jeder Mensch ist ein Abenteuer – lassen Sie es uns gemeinsam entdecken!